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Hitlers Hollywood

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02.04.2024
19:00

Rüdiger Suchsland

D, 2017, 106 Min.

Deutsch

Über 1000 Spielfilme wurden in den Jahren 1933-1945 in Deutschland hergestellt. Bei den wenigsten handelt es sich um offene Propaganda. Aber noch weniger der im Nationalsozialismus produzierten Filme sind harmlose Unterhaltung. Das nationalsozialistische Kino war staatlich gelenkt. Zugleich wollte es "großes Kino" sein. Eine deutsche Traumfabrik.

"Hitlers Hollywood" erzählt erstmals von der dunkelsten und dramatischsten Periode deutscher Filmgeschichte, und erinnert an diese Filme und ihre Stars: Hans Albers, Heinz Rühmann, Zarah Leander, Ilse Werner, Marianne Hoppe, Gustav Gründgens und viele mehr.

Die NS-Filme waren nicht nur technisch perfekt gemacht, sie waren emotional; sie weckten Sehnsüchte, ließen träumen, boten Zuflucht. Das Kino war industriell vorgefertigt und manipulativ. Vielleicht waren die Gefühle, die diese Filme weckten, oft ein Selbstbetrug, falsche Gefühle. Aber es waren eben Gefühle. Nur so ist die Wirkungskraft des NS-Kinos zu erklären. Millionen gingen seinerzeit ins Kino. Welche Träume träumten die Deutschen in ihrer ureigenen germanischen Traumfabrik? -  Wovon sollten sie träumen, wenn es nach den Machthabern ging? Wie funktioniert Propaganda? - Was weiß das Kino, was wir nicht wissen?

Regisseur Rüdiger Suchsland hat zahllose Filmausschnitte zu einer suggestiven Montage aneinandergefügt.

Zum Filmgespräch begrüßen wir:
Rüdiger Suchsland. Regisseur des Films

Dr. Meinrad v. Engelberg, Gastmoderator, TU Darmstadt, Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte

(c) farbfilm-verleih

Hi, AI – Liebesgeschichten aus der Zukunft

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09.04.2024
19:00

Isa Willinger

Deutschland 2019 : 86 Min.

Deutsch

Humanoide Roboter sind die neuen Lebewesen auf unserem Planeten. Sie sind an der Rezeption tätig, in Shopping Malls oder als Köche. Und sie führen bereits Beziehungen mit Menschen.

„Bei einer K.I. musst du deine Sätze knapp und pointiert halten“, gibt der Roboterentwickler Matt seinem Kunden Chuck mit auf den Weg, als dieser seine neue Roboter-Partnerin Harmony in der Fabrik abholt und die beiden zu einem Road Trip durch die USA aufbrechen. Der Sex-Roboter Harmony, so stellt sich auf den zweiten Blick heraus, mag Bücher und kann aus dem Stegreif Ray Kurzweil zitieren.

Am anderen Ende der Welt, in Tokio, bekommt Oma Sakurai von ihrem Sohn den niedlichen Roboter Pepper geschenkt. „Damit ich nicht verkalke“, sagt die alte Dame selbstironisch. Doch Pepper entpuppt sich als Lausbube, den Omas Gesprächsthemen wenig interessieren. Lieber flirtet er mit der Schwiegertochter.

Während Harmony und Chuck nach der Liebe suchen, und Pepper und Oma die Zeit totschlagen, stellt sich zunehmend die Frage: Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was werden wir gewinnen, was verlieren? Und: wer sind eigentlich die Hauptfiguren dieser schönen, neuen Welt?

 

Zum Filmgespräch begrüßen wir:
Jan Eggers, Redakteur und KI-Koordinator des Hessischen Rundfunks

Moderation: Ruth Fühner, naxos.Kino

© Rise and Shine Cinema

In der Luft, da bleibt deine Wurzel

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16.04.2024
19:00

Mario Morales

D 2023, 98 Min

Deutsch

Eva Szepesi hatte ihr ganzes Leben geschwiegen. Sie war gerade zwölf, als die Deutschen in Ungarn einmarschierten und mit der systematischen Ermordung der Juden begannen. Auch Eva wurde nach Auschwitz gebracht – ihre gesamte Familie wurde im NS KZ ums Leben gebracht – nur sie überlebte. Und es quälte sie die Frage, die alle Überlebenden quält: Warum? Die Monate im Lager, die Erinnerungen an alles, was ihr genommen wurde, prägten ihr ganzes Leben. Erst vor ein paar Jahren konnte sie sich mithilfe ihrer Töchter dem Erlebten stellen. Aus dem Schrecken des Erlebten, dem Unsagbaren wuchs in der Familien langsam eine kulturelle Verpflichtung. Zusammen mit Eva Szepesi, ihrer Töchter und ihrer Enkelkinder gehen wir auf Spurensuche. Werden sie ihr altes Haus in Budapest wiederfinden? Gibt es noch Juden in dem kleinen Dorf am Fuß der Tatra? Wird Eva Szepesi noch einmal nach Auschwitz zurückkehren? Werden sie zusammen mit den vielen schaulustigen Tagestouristen das Vernichtungslager besichtigen wollen? Schmerz und Verantwortung sind die Verbindung zwischen den Generationen. Wie gehen jüdische Familien mit dieser Verantwortung heute um; wie wird sich die Erinnerung verändern, wenn die, die es erlebt haben, nicht mehr da sein werden? Wie können sie die Erinnerung an den Genozid in Aktionen, vielleicht sogar in Widerstand verwandeln?

Das Lichter Filmfest (16. - 21.04.24) ist der Kooperationspartner für diesen Filmabend.

 

Zum Filmgespräch begrüßen wir:
Eva Szepesi, Überlebende des Holocaust, Protagonistin im Film
Mario Morales, Journalist, Regisseur des Films

Christina Budde, naxos.Kino

Lichter Filmfest