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Anselm – Das Rauschen der Zeit

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19.03.2024
19:00

Wim Wenders

D 2023, 93 Min

Deutsch

Der Filmemacher Wim Wenders beleuchtet Leben und Werk des Künstlers Anselm Kiefer und enthüllt seinen Lebensweg, seine Inspirationen, seinen kreativen Prozess und seine Faszination für Mythos und Geschichte. Vergangenheit und Gegenwart werden miteinander verwoben, um die Grenze zwischen Film und Malerei zu verwischen, sodass man vollständig in die Welt des großen zeitgenössischen Künstlers eintauchen kann. Über zwei Jahre hinweg hat Wenders für diesen Film mit Anselm Kiefer verbracht.
Besucht werden auch die Schaffensorte des Künstlers, der in Deutschland geboren wurde und sich im Laufe seiner fünfzigjährigen Karriere schließlich auf einem monumentalen Anwesen im französischen Barjac niedergelassen hat. Der Film erlaubt seinem Publikum eine Reise durch das Werk Kiefers, dessen Kunst die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht; inspiriert von Literatur und Poesie, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion.

Zum Filmgespräch begrüßen wir:
Regine Prange, Professorin für Neuere Kunstgeschichte, Kunst- und Medientheorie, Goethe-Universität Frankfurt

Marianne Spohner,  naxos.Kino

© Bilder Road Movies, DCM

Holy Prostitution

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26.03.2024
19:00

Mehdi Kazemi

IRAN/A 2022, 80 Minuten

Farsi mit dt.Untertiteln

Eindrücklich schildert Mehdi Kazemi  die soziale Spaltung im Iran und die für uns sehr fremde religiöse Rechtfertigung von Prostitution als Ehe auf Zeit. Er begleitet seine wohlhabenden, skifahrenden FreundInnen beim Shopping - und begegnet Müllsammlern und Dealern im ärmsten Viertel Teherans. Im Mittelpunkt aber steht das Konzept der temporären Ehe, für deren Schließung drei Sätze auf arabisch genügen. Zwei der drei Frauen, die hier zu Wort kommen, lassen sich aus materieller Not darauf ein - die dritte, um ihre Schönheitsoperationen zu finanzieren. U.a. von solchen überraschenden, allen schematischen Vorstellungen widersprechenden Einblicken in die iranische Lebenswelt lebt der großenteils mit Handkamera gedrehte Film. Den - zum Schutz der GesprächspartnerInnen - teils verpixelten Aufnahmen kontrastiert das mit Standkamera gedrehte Interview eines islamischen Würdenträgers, der sich erstaunlich geduldig befragen lässt zum Konzept der - für die Geistlichkeit überaus profitablen - "holy prostitution". Anfang und Ende widmet Kazemi den mutigen Frauen Irans, die ohne Kopftuch für ihre Freiheit kämpfen.

 

Zum Filmgespräch begrüßen wir:
Mehdi Kazemi, Regisseur des Films

Ruth Fühner, naxos.Kino

Hitlers Hollywood

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02.04.2024
19:00

Rüdiger Suchsland

D, 2017, 106 Min.

Deutsch

Über 1000 Spielfilme wurden in den Jahren 1933-1945 in Deutschland hergestellt. Bei den wenigsten handelt es sich um offene Propaganda. Aber noch weniger der im Nationalsozialismus produzierten Filme sind harmlose Unterhaltung. Das nationalsozialistische Kino war staatlich gelenkt. Zugleich wollte es "großes Kino" sein. Eine deutsche Traumfabrik.

"Hitlers Hollywood" erzählt erstmals von der dunkelsten und dramatischsten Periode deutscher Filmgeschichte, und erinnert an diese Filme und ihre Stars: Hans Albers, Heinz Rühmann, Zarah Leander, Ilse Werner, Marianne Hoppe, Gustav Gründgens und viele mehr.

Die NS-Filme waren nicht nur technisch perfekt gemacht, sie waren emotional; sie weckten Sehnsüchte, ließen träumen, boten Zuflucht. Das Kino war industriell vorgefertigt und manipulativ. Vielleicht waren die Gefühle, die diese Filme weckten, oft ein Selbstbetrug, falsche Gefühle. Aber es waren eben Gefühle. Nur so ist die Wirkungskraft des NS-Kinos zu erklären. Millionen gingen seinerzeit ins Kino. Welche Träume träumten die Deutschen in ihrer ureigenen germanischen Traumfabrik? -  Wovon sollten sie träumen, wenn es nach den Machthabern ging? Wie funktioniert Propaganda? - Was weiß das Kino, was wir nicht wissen?

Regisseur Rüdiger Suchsland hat zahllose Filmausschnitte zu einer suggestiven Montage aneinandergefügt.

Zum Filmgespräch begrüßen wir:c
Rüdiger Suchsland. Regisseur des Films

 Dr. Meinrad v. Engelberg, Gastmoderator, TU Darmstadt, Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte

farbfilm-verleih

Hi, AI – Liebesgeschichten aus der Zukunft

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09.04.2024
19:00

Isa Willinger

Deutschland 2019 : 86 Min.

Deutsch

Humanoide Roboter sind die neuen Lebewesen auf unserem Planeten. Sie sind an der Rezeption tätig, in Shopping Malls oder als Köche. Und sie führen bereits Beziehungen mit Menschen.

„Bei einer K.I. musst du deine Sätze knapp und pointiert halten“, gibt der Roboterentwickler Matt seinem Kunden Chuck mit auf den Weg, als dieser seine neue Roboter-Partnerin Harmony in der Fabrik abholt und die beiden zu einem Road Trip durch die USA aufbrechen. Der Sex-Roboter Harmony, so stellt sich auf den zweiten Blick heraus, mag Bücher und kann aus dem Stegreif Ray Kurzweil zitieren.

Am anderen Ende der Welt, in Tokio, bekommt Oma Sakurai von ihrem Sohn den niedlichen Roboter Pepper geschenkt. „Damit ich nicht verkalke“, sagt die alte Dame selbstironisch. Doch Pepper entpuppt sich als Lausbube, den Omas Gesprächsthemen wenig interessieren. Lieber flirtet er mit der Schwiegertochter.

Während Harmony und Chuck nach der Liebe suchen, und Pepper und Oma die Zeit totschlagen, stellt sich zunehmend die Frage: Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was werden wir gewinnen, was verlieren? Und: wer sind eigentlich die Hauptfiguren dieser schönen, neuen Welt?

 

Zum Filmgespräch begrüßen wir:
Jan Eggers, Redakteur und KI-Koordinator des Hessischen Rundfunks

Moderation: Ruth Fühner, naxos.Kino

© Rise and Shine Cinema